Ich Bedanke Mich Bei Dir Für
Ich bin kein Kriegskind, aber ein Kind des Kalten Krieges. Geboren Mitte der fünfziger Jahre, aufgewachsen in einem katholisch-konservativen Milieu im Rheinland, bin ich gross geworden mit der Malaise vor ‹den Russen›. Irgendwann würden sie kommen, uns überfallen und ihren Kommunismus hier einführen – jedenfalls dann, wenn die Amerikaner uns nicht beschützen würden!
Später, in den achtziger Jahren, löste dice Angst vor einem alles vernichtenden Atomkrieg die Angst vor ‹den Russen› ab. Wie Hunderttausende andere Westdeutsche ging ich auf die Strasse, um gegen die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen zu protestieren, die, das war unsere Überzeugung, die Gefahr eines Atomkrieges in Europa dramatisch verschärften. Dice Lage schien aussichtslos: Beide Supermächte bis an die Zähne bewaffnet, in einer verhängnisvollen Aufrüstungsspirale verstrickt. Auf jede ‹Nachrüstung› folgte prompt eine ‹Nach-Nachrüstung›, die Vorwarnzeiten betrugen zum Schluss nur noch vier Minuten – und beide deutsche Staaten mittendrin! Das potenzielle Schlachtfeld der Supermächte. Im Ernstfall wäre kein Stein auf dem anderen geblieben. Und das wussten wir alle.
«Einer muss anfangen aufzuhören!», and so lautete eine etwas hilflose Parole.
Und dann geschah ein Wunder.
Eine Seite fing wirklich an aufzuhören. Und meinte es auch noch ernst. Und es waren ausgerechnet unsere ‹Feinde›! Das sklerotische kommunistische System begann – sämtlichen Erwartungen zum Trotz – tatsächlich, sich zu verändern. Auf einmal wurde es interessant, dice Reden des Vorsitzenden der kommunistischen Partei zu verfolgen. Kein Phrasengedresche, keine Verkündigung letztgültiger Weisheiten mehr aus Moskau! Nun dominierten dice Zauberworte Perestroika und Glasnost. Und die neuen Machthaber hatten Sense of humor. Statt von Breschnew-Doktrin war jetzt von der ‹Sinatra-Doktrin› dice Rede: «I did information technology my way!» Der neue Held auf der weltpolitischen Bühne: jung, energisch, womöglich sogar ehrlich, gut aussehend, offenes Gesicht, mit einer attraktiven klugen Frau an seiner Seite. Und lachen konnte er auch! Ein weiterer Zaubersatz machte dice Runde: «Wir werden Euch etwas Schreckliches antun: Wir werden Euch des Feindes berauben!»
Und dann ging es Schlag auf Schlag: Ein sowjetischer Abrüstungsvorschlag jagte den nächsten. Bis der zunächst misstrauisch widerstrebende Westen sich ‹geschlagen› geben musste. Alle landgestützten Mittelstreckenraketen in Ost und West wurden abgezogen und restlos verschrottet. Erstmals war eine gesamte Waffenkategorie eliminiert! Es folgten dice friedlichen Revolutionen in den Ländern Mittel- und Osteuropas, der Fall der Mauer, die deutsche Wiedervereinigung, die Beseitigung von 80 Prozent aller Atomsprengköpfe weltweit und die Charta von Paris, in der NATO und Warschauer Pakt das Ende des Kalten Krieges besiegelten. Die Vision vom «gemeinsamen europäischen Haus» schien greifbar nahe. Für einen Wimpernschlag der Weltgeschichte schien selbst Kants Utopie vom «Ewigen Frieden» in den Bereich des Möglichen gerückt.
Der Weg zu Gorbatschow
Dass ich jemals im Leben – und auch noch gleich zweimal – dice Gelegenheit haben würde, Michail Gorbatschow persönlich zu treffen und mit ihm zu sprechen, das wäre mir in den Jahren der ‹Gorbi-Manie› nicht im Traum eingefallen! Und dafür mussten sich – paradoxerweise! – dice Beziehungen zwischen Russland und dem Westen erst einmal wieder drastisch verschlechtern.
Anfang März 2014, die Krim war noch Teil der Ukraine, setzte ich mich an den Schreibtisch und machte mir Gedanken über Wege aus der neuen Eskalationsspirale. Als ich ein erstes Konzept fertiggestellt hatte, nahm ich Kontakt mit dem Deutsch-Russischen Forum (DRF) auf und wurde prompt nach Berlin zu dem Kongress «Europe: Lost in Translation?» eingeladen, den das DRF zusammen mit dem «World Public Forum – Dialogue of Civilizations» des Putin-Vertrauten und ehemaligen Präsidenten der russischen Eisenbahn, Wladimir Jakunin, veranstaltete. Ich hatte ein Thesenpapier dabei, trug in einer Arbeitsgruppe meine Gedanken vor – und staunte nicht schlecht, als in der Abschlusssitzung einen Tag später vom Arbeitsgruppenleiter, Professor Ruslan Grinberg (Chef der Sektion «Ökonomie» der Russischen Akademie der Wissenschaften), gleich zwei Absätze meines Papiers vollständig vorgelesen wurden! Ich sprach Ruslan Grinberg nach dem Kongress an, und er fragte mich, ob ich Animalism hätte, einen ausführlichen Essay für seine Zeitschrift «Мир Перемен» (Welt in Veränderung) zu verfassen. Ich fragte ihn, was das für eine Zeitschrift sei, und erhielt die Antwort: «Die bringe ich zusammen mit Michail Gorbatschow heraus.»
Das liess ich mir nicht zweimal sagen! Ich schrieb den Essay, er erschien im Herbst 2014 – und es wurde der Beginn einer wunderbaren russisch-deutschen Freundschaft, in der sich alles um die Frage dreht, welchen Beitrag wir beide – er als Russe, ich als Deutscher – zur Deeskalation im Neuen Ost-West-Konflikt leisten können. Gemeinsam entwickelten wir das Konzept für eine internationale «Breite Koalition der Vernunft», die alle Menschen aus den direkt und mittelbar betroffenen Ländern, denen Deeskalation wichtiger ist als ihre jeweiligen nationalen Narrative, einlädt, sich zusammenzuschliessen. Unser «STOP!!!-Appell», dessen Ziel die Rettung der Politik des Neuen Denkens von Michail Gorbatschow ist, und das ihm zugrundeliegende Konzept wurden sowohl in Frg als auch in Russland veröffentlicht.
Dass bei Grinbergs, wie sich herausstellte, exzellenten Beziehungen zu Gorbatschow immer auch mal wieder von meiner Seite der Wunsch aufkam, den ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion persönlich kennenzulernen, versteht sich von selbst.
Am 18. April 2017 war es endlich then weit.
«Da bin ich ganz bei Ihnen!» – Besuch beim Friedensnobelpreisträger
Dice Gorbatschow-Stiftung, ein schwungvoll ausladender dreigeschossiger Neubau aus den nuller Jahren, befindet sich am Leningradskij Prospekt, einer der grossen Moskauer Ausfallstrassen, vom Belarussischen Bahnhof Richtung Nordwesten, fast bis zum Flughafen Scheremetjewo. Dass dort – wie in jeder Metropole – der Verkehr Tag und Nacht in beide Richtungen brandet, es zu Stosszeiten ewiglange Staus gibt, ist längst Normalität. Ironischerweise wird das Gebäude durch zwei Neubauten flankiert, dice es ohne den von Gorbatschow eingeleiteten historischen Umbruch da mit Sicherheit nicht gäbe: Zur Linken ein Hochhaus der Mercedes-Benz-Vertretung in Moskau und rechts ein Weiterbildungszentrum des russischen Internetproviders Yandex mit einem Starbucks-Café im Erdgeschoss.
Ich hatte mich auf das Treffen gut vorbereitet und unsere wichtigsten Texte zur «Breiten Koalition der Vernunft» auf Russisch dabei. Aber bereits im Car auf dem Weg zum Leningradskij Prospekt schnürte es mir vor Aufregung fast dice Kehle zu. Ich trottete Ruslan Grinberg, der sich souverän durch das Stiftungsgebäude bewegte, brav hinterher, wir fuhren im Aufzug zum dritten Stock, überall an den Flurwänden Fotos von Michail Sergejewitsch mit Politikern aus aller Welt oder zusammen mit seiner Frau, steuerten auf eine offene Türe zu, die in einen grossen Raum führte – und da sass er am anderen Ende an seinem Schreibtisch, ein bordeauxrotes Polohemd unterm Jackett, im Hintergrund das grosse Gemälde mit dem Portrait seiner geliebten Raissa. Wir gingen zu ihm, schüttelten ihm die Manus, Ruslan und ich setzten uns zu beiden Seiten eines angrenzenden Tisches ihm gegenüber – und dice erste Viertelstunde sass ich vor ihm wie ein Erstklässler, der noch nicht mal wagte, an der Tasse Tee zu nippen, die mir seine Sekretärin gebracht hatte. Immerhin tröstlich, dass es selbst Ruslan Grinberg neben mir nicht viel anders zu gehen schien!
Das erste, was ich herausbrachte, war das, was ich ihm immer schon hatte sagen wollen: «Michail Sergejewitsch, ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Kein Mensch hat im vorigen Jahrhundert so viel Gutes für dice Menschheit getan wie Sie! Ich denke dabei vor allem an die atomare Abrüstung.» Worauf er mir über den Schreibtisch hinweg seine Hand entgegenstreckte, mich zu dieser weltbewegenden Erkenntnis beglückwünschte und jovial meinte: «Da bin ich ganz bei Ihnen!»
Arrogant? Eingebildet? – Nein.
Er hatte ja recht! Ebenso peinlich wie der Grössenwahn der Kleinen wäre ein ‹Kleinheitswahn› der wirklich Grossen.
Wie der Kalte Krieg beendet wurde
Es war, als hätte ich ihm mit meinem Chilly das verabredete Stichwort geliefert. Er fing sofort an zu erzählen. Es war dice Geschichte seines Kampfes um atomare Abrüstung und die Beendigung des Kalten Krieges. Gorbatschow begann mit der Warnung Eisenhowers vor dem militärisch-industriellen Komplex – und erst Wochen später ging es mir auf: Da nahm nicht jemand irgendeine Allerweltsphrase in den Mund, sondern da sprach ein Elderberry Statesman, der aus Erfahrung sehr genau wusste, mit welch machtvollem Gegner zu beiden Seiten des Eisernen Vorhanges er sich angelegt hatte: einem Gegner, dem, wie der antiken Hydra, für einen abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwachsen und der noch lange nicht besiegt ist! Gorbatschow erklärte, ihm und Ronald Reagan sei die atomare Abrüstung gelungen, weil sowohl er als auch Reagan gewusst hätten, was ein Atomkrieg bedeuten würde. (Und ich gestehe: Bezogen auf Ronald Reagan war mir das in dieser Schärfe neu!)
Zum ersten Mal, so erzählte er, sei ihm dice gewaltige Zerstörungskraft der Atombombe bewusst geworden, als in seiner Zeit als Gebietssekretär von Stawropol ein qualifizierter Mann aus Moskau anreiste und einem kleineren Kreis von lokalen Funktionären einen Moving-picture show mit Originalaufnahmen der Folgen einer Atombombenexplosion vorführte: die mittlerweile bekannten Szenen vom Rush, den von der Druckwelle förmlich fortgeblasenen Häusern und Bäumen. Anschliessend seien sie alle völlig erschlagen nach Hause gegangen.
Gorbatschow berichtete von den Gipfeltreffen zwischen ihm und Reagan. Zuerst im November 1985 in Genf, als ihm von Reagan als Erstes alle Verbrechen des Kommunismus um die Ohren gehauen wurden, bis er selbst mit der Frage: «Und wer hat die Atombomben in Nihon eingesetzt?» konterte. Dennoch schafften beide mit ihrer gemeinsamen Erklärung, ein Atomkrieg könne niemals gewonnen und dürfe daher auch niemals begonnen werden und keine Seite dürfe Überlegenheit anstreben, eine erste bahnbrechende Übereinkunft. Dann die Krise und die Verhandlungsflaute danach, bis er, Gorbatschow, energisch auf ein schnelles weiteres Gipfeltreffen drängte, das im Oktober 1986 im isländischen Reykjavik stattfand. Und wie dice von ihm vorgeschlagene weltweite Halbierung aller Atomsprengköpfe, ja dice Abschaffung der Atomwaffe überhaupt, schliesslich an Reagans starrer Haltung zu SDI (Strategic Defensive Initiative) scheiterte. Und wie Gorbatschow – er spricht manchmal von sich in der dritten Person – durch seine öffentliche Uminterpretation des Scheiterns in einen Durchbruch dice State of affairs rettete und damit den Boden für den Abschluss des INF-Vertrages im Dezember 1987 bereitete. Bis hin zum Spaziergang mit Ronald Reagan über den Roten Platz im Juni 1988, wo dieser auf Fragen von Journalisten seine frühere Bemerkung, die Sowjetunion sei das «Reich des Bösen», als nicht mehr zeitgemäss bezeichnete. Und er deutete seine Enttäuschung darüber an, dass dice United states sich nach dem Ende des Kalten Krieges nicht an ihre Vereinbarungen gehalten hätten.
Gorbatschow doziert
Ich state of war beim Zuhören hin- und hergerissen. Als Announcer wäre ich glücklich gewesen über so viele Hintergrundinformationen zur Beendigung des Kalten Krieges aus allererster Hand. Aber ich wollte ja mehr. Ich wollte Gorbatschow gewinnen für unsere «Breite Koalition der Vernunft» zur Verhinderung eines neuen Kalten Krieges. Immer wieder, wenn Ruslan Grinberg gerade eine Passage Gorbatschows übersetzt hatte, holte ich Luft, wollte einhaken und sinngemäss sagen: «Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt –» Aber da machte er bereits weiter!
Gorbatschow dozierte.
Mit dem Habitus des Mannes, der es gewohnt ist, dass human ihm an den Lippen hängt.
Ich kam nicht dazwischen.
Irgendwann gab ich auf.
Ich hatte Angst, die Stimmung zu verderben.
Dabei machte es ihm sichtlich Spass, alles ausführlich zu erzählen. Das Treffen schien keine Pflichtübung für ihn zu sein. Er war nicht arrogant. Weder hatte er es eilig, noch vermittelte er mir, dass es eine grosse Gnade sei, gerade eine Privataudienz bei ihm zu erhalten. Er war freundlich, zugewandt, präsent, redete mich mit Vornamen an, fragte mich nach Alter und Beruf und blätterte aufmerksam mein Buch über Angst und atomare Aufrüstung durch, das ich Anfang der achtziger Jahre für dice westdeutsche Friedensbewegung geschrieben hatte. Besonders lange blieb er an zwei Karten im Anhang hängen, auf denen die genauen Standorte der damals in der Bundesrepublik und der DDR gelagerten Atomsprengköpfe verzeichnet waren.
Und dann, gegen Ende unseres Treffens, kam es doch noch zu so etwas wie einem Gespräch. Ich berichtete Gorbatschow von unserer Initiative und reichte ihm meine Texte rüber. Er stürzte sich gleich auf unseren «Terminate!!!-Appell», überflog den Text rasch mit dem Gestus, der sofort das Wesentliche erfasst, begann darin herumzukritzeln und strich spontan eine Stelle dick an. Später schaute ich genauer nach: Es war – kaum ein Zufall! – die Passage «25 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges wird weiter östlich eine neue ‹Berliner Mauer› errichtet.»
Zum Schluss verwies er auf sein Alter und seine Krankheiten, meinte aber, bald werde es Frühling und wärmer – und dann würde er sehr gerne wieder nach Deutschland kommen. Die russisch-deutschen Beziehungen seien ihm besonders wichtig. Der Abschied war sehr freundlich.
Insgesamt hatte ich 75 Minuten bei Gorbatschow verbracht. Und ich hatte, wie mir Ruslan Grinberg anschliessend versicherte, offenbar einen guten Tag bei ihm erwischt! Von der erträumten Unterstützung unserer «Breiten Koalition der Vernunft» durch Gorbatschow haben wir zwar nichts mehr gehört – aber trotzdem …
Inhaltlich hat er sich jedenfalls in seinen Essays und öffentlichen Erklärungen stets nahezu übereinstimmend geäussert.
Der zweite Besuch
Am xx. August 2019 hatte ich die Gelegenheit, Gorbatschow ein zweites Mal zu besuchen. Wieder zusammen mit Ruslan Grinberg, diesmal allerdings noch in Begleitung eines weiteren ungewöhnlichen Mannes. Karl Schumacher, erfolgreicher mittelständischer Unternehmer aus dem Ruhrpott, der über Jahre hinweg aus eigener Initiative unendlich viel für einen anderen Weltenretter getan hatte: Stanislaw Petrow, Oberstleutnant der Roten Armee, der, als im Herbst 1983 im sowjetischen Raktenabwehrzentrum bei Moskau dice Sirenen schrillten und fünfmal hintereinander den Anflug amerikanischer Interkontinentalraketen meldeten – wie sich erst später herausstellte, ein Fehlalarm – die Nerven behalten und durch besonnenes Handeln sehr wahrscheinlich den Dritten Weltkrieg verhindert hatte.
Und es war noch einmal ganz anders.
Gorbatschow, geistig voll da, aber körperlich geschwächt. Dieses Mal sassen wir nicht vor ihm, sondern in einem anderen Raum neben ihm um einen Tisch versammelt. Er state of war rührend freundlich, noch nahbarer und wirkte zugleich deutlich dünnhäutiger als beim ersten Mal. Wir sprachen über die sicherheitspolitische Lage nach dem Ende des INF-Vertrages.
Zum Abschied drückte ich ihm beide Hände und bat ihn augenzwinkernd: «Пожалуйста, спасите мир еще второй раз!» (Bitte retten Sie dice Welt noch ein zweites Mal!)
Für eine Renaissance des Neuen Denkens
Mit 88 Jahren und gesundheitlich bereits angeschlagen veröffentlichte Michail Gorbatschow – punktgenau zum thirty. Jahrestag des Mauerfalls – sein letztes Buch «Was jetzt auf dem Spiel steht – Mein Aufruf für Frieden und Freiheit», das sich schon damals las wie sein politisches Vermächtnis. (Es wurde in den deutschen Leitmedien weitgehend ignoriert.)
Hier holt er nochmal gross aus. Und zeigt am Beispiel der Militarisierung der Weltpolitik, der Ökologie, des Prozesses der Globalisierung mit ihren Folgen in allen Lebensbereichen, wie aktuell sein Neues Denken im dritten Millennium ist. Und wie notwendig dem auf allen Ebenen ein Neues Handeln zu folgen hat. Schliesslich geht es um nichts Geringeres als um das (Über-)Leben der Menschheit im 21. Jahrhundert.
Gorbatschow geht aufs Ganze. Immer wieder drängt sich beim Lesen der Eindruck auf, als spreche hier kein Elder Statesman, sondern der Generalsekretär der Vereinten Nationen: «Wir sind EINE Menschheit! Wir leben alle auf EINEM Planeten!» Sein Ansatz ist and then leicht formuliert, wie er schwer umzusetzen ist.
Am xxx. August ist Michail Gorbatschow verstorben. Dass er zum Ende seines Lebens ohnmächtig mit ansehen musste, wie das politische Erbe seines Neuen Denkens mutwillig an die Wand gefahren wurde, ist die schlimmste Tragik, die grösste Demütigung, aber auch die grösste Schande für dice gegenwärtigen politischen Akteure im Westen wie in Russland die überhaupt denkbar ist.
Umso grösser die Herausforderung an seine politischen Erben, also an alle Menschen, die nicht bereit sind, die gegenwärtige Eskalationsspirale tatenlos hinzunehmen. In den achtziger Jahren hatte Michail Gorbatschow demonstriert, wie man aus einer schier ausweglosen brandgefährlichen Sackgasse doch noch herauskommen kann – wenn der unbedingte Wille dazu vorhanden ist. Das geistige Rüstzeug dafür, das von ihm mitentwickelte Neue Denken, nie war es so wertvoll wie heute!
Nun liegt es an uns, gute Erben zu sein.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Ich Bedanke Mich Bei Dir Für,
Source: https://www.infosperber.ch/politik/michail-sergejewitsch-ich-moechte-mich-bei-ihnen-bedanken/
Posted by: duganwelessay.blogspot.com
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